Asset stripping
Asset stripping kann auf Deutsch wörtlich als Vermögensausplünderung bezeichnet werden. Es stellt eine Geschäftspraxis dar, bei welcher der Verkauf von nicht benötigten Vermögenswerten oder Teilbereichen eines übernommenen Unternehmens, unmittelbar nach dessen Akquisition verkauft werden. Dies wird insbesondere von Investoren betrieben, welche beabsichtigen kurzfristige Gewinne zu generieren und dabei höhere Renditen zu erzielen, als wenn sie das Unternehmen als Ganzes verkaufen würden.
Die Motive für das Asset stripping können unterschiedlich sein und hängen oftmals von den Interessen der beteiligten Investoren ab. Nachfolgend werden einige dieser Motive genannt.
Risikominimierung
Einige Investoren können Asset stripping nutzen, um das Risiko ihrer Investition zu verringern, indem sie Vermögenswerte, welche nicht zum Kerngeschäft des Unternehmens gehören, verkaufen.
Restrukturierung
Ein Unternehmen, welches sich in finanziellen Schwierigkeiten befindet, kann Asset stripping als Teil der Restrukturierungsbemühungen einsetzen, um die Vermögenswerte zu liquidieren und die Schulden abzubauen.
Finanzierung des Kaufpreises
Das Asset stripping wird oftmals im Zusammenhang mit Unternehmensverkäufen und Nachfolgeregelungen verwendet. Denn durch das Asset stripping können die Investoren den Kaufpreis für das erworbene Unternehmen oftmals zu einem grossen Teil finanzieren.
Nebst den genannten Motiven, welche für das Asset stripping sprechen, stellt sie eine Praxis dar, welche kontrovers diskutiert wird, weil sie verschiedene Kritikpunkte aufweist. Nachfolgend werden einige dieser einzeln erläutert.
Verlust von Arbeitsplätzen
Asset stripping kann dazu führen, dass Mitarbeitende entlassen werden müssen. Dies geschieht deshalb, weil das Unternehmen Vermögensteile oder Teilbereiche veräussert, welche Mitarbeitende beschäftigen.
Beeinträchtigung des Unternehmenswertes
Wenn ein Unternehmen seine Vermögenswerte verkauft, kann dadurch der langfristige Unternehmenswert und die Marke beeinträchtigt werden. Kunden können unter anderem das Vertrauen in das Unternehmen verlieren, was wiederrum verursacht, dass die Umsätze abnehmen.
Soziale Verantwortung
Unternehmen haben oftmals eine soziale Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, in welcher sie tätig sind. Die Praxis des Asset strippings kann dabei als unethisch angesehen werden, wenn es zu einem Verlust von Arbeitsplätzen, einer Beeinträchtigung der Umwelt oder weiteren negativen Auswirkungen auf die Gesellschaft führt.
Zusammenfassend ist Asset Stripping eine Praxis, welche sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben kann. Während einige Investoren argumentieren, dass es notwendig ist, um ineffiziente Unternehmen zu restrukturieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen, sind andere der Meinung, dass der Unternehmenswert beeinträchtigt kann und eine Verletzung der sozialen Verantwortung resultiert.